Mädchen für alles: Genetworkt

Machen Sie sich auch hin und wieder Gedanken über die deutsche Sprache? Die kann einem ja wirklich leidtun. Da gibt es doch echt viele Menschen, die der Meinung sind, es klingt schick, wenn ein Satz zu 50 Prozent aus englischen Wörtern besteht. Streetfood, Fake News, Emojis, Selfies, Hashtag, Photobombing, Hotspots, spoilern, gendern, performen ... Mein derzeit liebstes Wort ist allerdings networking. Damit ist ja eigentlich der Aufbau und die Pflege von persönlichen und beruflichen Kontakten gemeint. Aber ich habe das Gefühl, so wirklich persönlich ist das alles nicht mehr. Die Menschen scheinen nur noch an ihren – Achtung, schon wieder Anglizismen – Smarthphones und Tablets zu hängen. Naja, man soll nicht alle über einen Kamm scheren. Schließlich wissen Oma Gerda und Tante Frieda, wie man richtig networkt: und zwar, wenn sie sich mal vor dem Haus über den Weg laufen ... Aber das moderne Networken funktioniert irgendwie anders. Und es passiert mir
meistens, wenn ich draußen in Aktion bin. Ich frag’ mich auch, ob da immer Hunde mit von der Partie sein müssen. Jedenfalls ist es mir in den vergangenen Tagen häufiger passiert, als ich im Außenbereich gearbeitet hab’: Jedes Mal, wenn sich ein Frauchen oder Herrchen mit Hundchen zum Gassigehen nach draußen begeben hat und auch das Smartphone an die frische Luft durfte, da wurde es gefährlich. Denn Frauchen oder Herrchen haben nur aufs Phone geguckt und ich wurde vom Hund genetworkt. Oder genauer gesagt: von der Hundeleine ... ringsherum um meine Beine. Wenn’s wenigstens eine App zum Hundehaufen entfernen gäbe, dann würde mir das die Arbeit erleichtern. Aber vielleicht kommt das irgendwann ... Bis später, Ihr Mädchen für alles

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