Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

Auch in diesem Jahr möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Ein Energieblitz trifft einen Prediger, der an sich selber zweifelt. Nun kann er mit seiner Stimme Anweisungen erteilen, die von anderen Menschen widerspruchslos befolgt werden müssen. Engel und Dämonen wollen diese Gabe extrahieren. Ein durchgeknallter Vampir und eine schießfreudige junge Frau unterstützen den Titel gebenden „Preacher“ aus der gleichnamigen amerikanischen Serie, deren erste Staffel jetzt in Deutschland erschienen ist. Co-Produzent und Regisseur der Pilotfolge ist Seth Rogen, einer der intelligenteren Comedians aus den Staaten. Entsprechend lustig, aber auch dramatisch, durchgeknallt und hochkomplex ist das Ergebnis anzusehen. Sogar Gott taucht auf. Aber ist er es wirklich?

Gott spielen wollen Wissenschaftler in „Utopia“, einer englischen Serie. Es geht scheinbar darum, einen großen Teil der Menschheit mit Hilfe einer Seuche auszurotten, um der Überbevölkerung Herr zu werden. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von jungen Leuten versucht, das zu verhindern. Aber die Dinge sind nicht, was sie scheinen. Denn die große Regierungsweltverschwörung ist eigentlich ganz anders aufgestellt, als wir es erwarten. Wendungsreiche, intelligente Unterhaltung für all diejenigen, die vielschichtige, qualitätsvolle englische Serien lieben und keine einfachen Lösungen erwarten. Die ersten beiden Staffeln sind in einer preiswerten Box auf dem Markt.

Das Mitternachtskino auf dem Moritzhof läuft mit „Marketa Lazarová“ von František Vlá čil aus dem Jahre 1967 – der vielleicht beste tschechische Film aller Zeiten. Es handelt sich dabei um ein His-toriendrama, welches versucht, Geschichte wirklich wieder aufleben zu lassen. Kurz, ein Meisterwerk, das man sich nicht entgehen lassen sollte, auch wenn es in Schwarzweiß gedreht wurde. Solche Bilder sind in ihrer Wucht für die große Leinwand gemacht.

Lars Johansen

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