Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Beginnen wir doch ganz martialisch mit Charles „Ein Mann sieht rot“ Bronson in „Das Gesetz ist der Tod“ von 1988. Da denkt man, man kriegt hirnloses Seniorengeballer mit Opa Charles und dann ist das Ganze doch recht hübsch geworden, denn hier gibt es eben nicht auf die Glocke, sondern es geht eher um die Glocke. Eine Mormonenfamilie, also die Frauen und Kinder, wird brutal ermordet. Der Ehemann schweigt, aber er vermutet den Täter in seiner Verwandtschaft, da sein Vater und dessen Bruder bis aufs Blut verfeindet sind. Bronson ist der Starjournalist, der das Puzzle löst und den Täter, in diesem Fall den Auftraggeber der Morde, entlarvt. Da spielen wirtschaftliche Interessen eine große Rolle. Das ist gut und kompetent gemacht, kurz ein feiner kleiner Film, der ganz anders daherkommt, als man es erwarten mag.

„Easy Rider“ feiert dieser Tage sein 50-jähriges Bestehen. Und weil der Film immens erfolgreich war, gab die Firma UNIVERSAL dem Regisseur und Hauptdarsteller Dennis Hopper alle Möglichkeiten für einen Nachfolger. Was immer auch die Verantwortlichen erwartet hatten, das bekamen sie nicht. Das Ergebnis, „The last Movie“ (1971), verschwand nach nur zwei Wochen aus den Kinos. Der Film ist weder auf Video noch DVD in Deutschland erschienen. Bis jetzt. Das kleine, feine Label „Rapid Eye Movies“ hat sich erbarmt, eine wunderbar restaurierte Fassung dieses versteckten Meisterwerks auf den Markt zu bringen. Es ist ein Western, der aber eher von den Dreharbeiten zu einem Western erzählt, also quasi ein Film über einen Film über einen Film, Metakino also. Keine leichte Kost, aber sehr reflektierend und teilweise auch hochkomisch erzählt, mit den Klischees spielend, sodass es stimmt: Nach diesem Film sind keine Western mehr möglich, es ist „The last movie“, der letzte Film. Anrührend und unmittelbar ist er auch geworden, eine vergessene Legende, die man jetzt endlich auch hier (wieder-)entdecken kann.

Im Kino kann und sollte man auf dem Moritzhof den frisch angelaufenen „Stan & Ollie“ schauen. Exzellente Schauspieler, die zeigen, dass die zwei mehr als nur „Dick und Doof“ waren. International ein wenig untergegangen, ist das unbedingt sehenswert.

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