Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Gehen wir doch einmal ein wenig zurück. 1949 entstand „Der Wahnsinn des Dr. Clive“, den Edward Dmytryk in England realisierte, weil er in Amerika Drehverbot hatte, da er als Kommunist galt. Dieser sehr gelungene kleine Film war seinerzeit kein großer Erfolg und ist heute nahezu vergessen. Um so schöner, dass es ihn jetzt endlich bei uns auf DVD gibt. Denn Dmytryk, ein Meister des Film noir, hat hier einen mörderisch spannenden Krimi geschaffen, der seiner Zeit weit voraus war.
Der titelgebende Doktor verdächtigt seine Frau, ihm untreu zu sein, ertappt sie mit seinem Nebenbuhler und lässt diesen in einem dunklen Kellerloch verschwinden. Der wird nicht einmal groß vermisst und der finstere Doktor plant, ihn später zu töten. Töten ist auch das einzige, was Sartana so richtig Spaß macht. „Sartana, bete um deinen Tod“ (1968) ist frisch und vor allem zum ersten Mal ungekürzt in sehr guter Bild- und Tonqualität auf einer knackigen BluRay erschienen. Der erste einer ganzen Reihe von Filmen um diese Figur ist gewiss kein Meisterwerk, aber solide inszeniert und hervorragend besetzt. Gianni Garko in der Titelrolle überzeugt als zwielichtiger Held, der, dank bond-mäßiger Gimmicks, unter anderem im Kampf mit Klaus Kinski besteht.

Wenn man einen Ausflug nach Frankreich machen will, geht das sehr gut bei den französischen Filmwochen Sachsen-Anhalt, die in Magdeburg vor allem im Moritzhof, aber auch im Strudelhof und im Theater stattfinden. Zwei schöne französische Filmperlen kann man dabei am 19. und 20. April im Strudelhof erleben: Godards „Die Chinesin“(1968) und Louis Malles „Milou en Mai“ (1992). Nicht nur der Eintritt ist frei, es gibt sogar noch jeweils eine kleine Einführung von mir dazu. Wenn das keine guten Gründe sind ... Aber auch das übrige Programm ist mehr als sehenswert.

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