Perfektion mehrschichtiger Malerei

„Perlen“ von Vitally Grigoryev ist keine Plastik, sondern aufwändige, in Schichten erstellte Malerei.

„Im Laufe meiner professionellen Tätigkeit traf ich noch keinen anderen Maler, dessen Porträts und Stillleben so perfekt sind.“ So lobt Sotheby’s Geschäftsführer Dr. Christoph Graf Douglas die Arbeit von Vitally Grigoryev. Eine Auswahl ist ab 31. August in der Kunstgalerie „fabra ars“ in der Grünen Zitadelle zu sehen.

Vitally Grigoryev wurde am 29. September 1957 in Chisinau, Moldawien, geboren. Er besuchte die Kunstschule in Chisinau von 1967 bis 1972. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Repin-Kunstfachschule in Moldawien reiste er 1976 nach St. Petersburg und bekam einen Studienplatz in der Werkstatt von Professor Neprinzev am Repin-Institut der berümten Petersburger Akademie der Künste. 1983 schloss er sein Studium der bildenden Künste ab.

Im Jahre 1986 zog er zusammen mit der Familie ins Transkarpatien der Ukraine um, wo er bis jetzt lebt. Vitally Grigoryev verwendet bei seiner Arbeit Technik, die auf den Traditionen und Erfahrungen der Meister der Renaissance gebaut ist. Sie ist so aufwändig, dass manche Arbeiten erst nach Jahren fertig sind.

 

Was verbirgt sich hinter der Technik? Vitally Grigoryev erklärt: „Die Grundlage ist eine Faserplatte. Sie wird an ein Holzgerüst geklebt. Die Grundlage und das Gerüst werden geleimt und getrocknet. Danach wird ein Leim- und Emulsionsgrundanstrich aufgetragen, 8 bis 12 Schichten. Es wird getrocknet und geschliffen. So bekommt man eine Grundierung. In gleicher Weise werden die Bretter für Ikon-Malerei vorbereitet. Danach wird die Rückseite der Faserplatte zusammen mit dem Gerüst mit Firnis oder Ölfarbe gestrichen – ein Schutz gegen Feuchtigkeit. In der Regel wird eine Vorlage auf dem Papier, auf Pappe erstellt, die nachher auf die Faserplatte übertragen wird, um das Weiß der Grundierung nicht mit der Zeichnung zu beschmieren. Zuerst male ich nur in einem Ton, in Grisaille, das heißt durchsichtig, ohne Verwendung von Weiß. So wird die Form modelliert.

Danach wird mit der Farbe gearbeitet – sie wird in durchsichtigen, sauberen, dünnen Schichten aufgetragen wie eine Lasur. Nach jeder Schicht wird die Form, die ganze Arbeit oder ein Stück mit Weiß gemalt. Es wird wieder die Form modelliert, Leuchtkraft gesammelt, Akzente gesetzt. Und so geht es eine Schicht nach der anderen weiter. Die Malerei heißt mehrschichtige Malerei, die auf Lasur aufgebaut ist. Jede Schicht wird getrocknet, dann abgekratzt und geschliffen. Die letzten Schichten werden ohne Weiß, nur mit der Farbe gemalt.“

Die Kunstgalerie fabra ars und der Künstler Vitally Grigoryev laden am Freitag, dem 31. August, zur Vernissage ins Hundertwasserhaus ein. Beginn ist um 18 Uhr. Anschließend wird die Ausstellung bis zum 23. September zu sehen sein. Immer mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.

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